Grundkurs (Vertiefungsveranstaltung gemäß PrävO) - Veranstaltung auf Anfrage:Interdisziplinäre Kooperation im Kinderschutz (IKIK)
Nur als Präsenz-Seminar buchbar
Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz und das Landeskinderschutzgesetz NRW geben einer interdisziplinären Zusammenarbeit als Verantwortungsgemeinschaft zur Qualitätssicherung und -entwicklung im Kinderschutz ein besonderes Gewicht.
Die Praxis zeigt, wie wichtig eine gute Kooperation zwischen den Akteur_innen der am Kinderschutz beteiligten Berufsgruppen und Einrichtungen ist, um Kinder und Jugendliche besser vor Gewalt zu schützen.
In diesem Kontext kommt den (neuen) kommunalen Netzwerken Kinderschutz unter anderem die Aufgabe zu, die Rahmenbedingungen für eine effektive Zusammenarbeit bei möglicher Kindeswohlgefährdung sicher zu stellen. Aber wie gelingt interdisziplinäre Kooperation?
Damit Kinderschutz gelingt, müssen Rollen und Aufgaben, rechtliche Rahmenbedingungen und Grenzen der jeweiligen Tätigkeit, Berufs-, Handlungs- und Eingriffslogiken der am Kinderschutz beteiligten Akteur_innen bekannt sein und aufeinander abgestimmt werden.
Im Grundkurs erfahren die Teilnehmenden Grundlagen der interdisziplinären Kooperation, lernen Voraussetzungen für eine gelingende Zusammenarbeit im Kinderschutz kennen, reflektieren die eigene berufliche Rolle und entwickeln eigene Ideen für eine Umsetzung vor Ort.
Das MKJFGFI hat die Entwicklung des Kurses durch das Kompetenzzentrum Kinderschutz NRW gefördert. Inhalte und Curriculum sind mit dem MKJFGFI abgestimmt. Das Curriculum „Interdisziplinäre Kooperation im Kinderschutz“ (IKIK) wird durch eine_n anerkannte_n Multiplikator_in vermittelt.
Rahmenbedingungen
Der Kurs besteht aus vier Modulen mit jeweils vier Unterrichtsstunden (drei Zeitstunden). Die Module bauen aufeinander auf und können nur als Ganzes gebucht werden. Teilnehmerschaft sollte sich aus möglichst unterschiedlichen Professionen zusammensetzen.
Modul 1: Um was und wen geht es?
- Das Kind im Mittelpunkt des interdisziplinären Kinderschutzes (UN-Kinderrechtskonvention, gesetzliche Grundlagen)
- Definitionen und Begriffsklärung: (interdisziplinäre) Kooperation, Kinderschutz, Netzwerke, Gefährdungsformen und Verfahrenswege
- Ein gemeinsames Ziel- und Aufgabenverständnis entwickeln
- Gelingensfaktoren und Stolpersteine für interdisziplinäre Kooperation im Kinderschutz
Modul 2: Wer macht was und warum?
- Rollen und Aufgaben im Kinderschutz
- Rechtliche Grundlagen und Vorgaben der verschiedenen Berufsgruppen und die Auswirkungen auf die Qualität der Kooperation
- Erfahrungsaustausch und Reflexion der Grenzen der Professionen und wechselseitigen Abhängigkeiten im Kinderschutz
- Reflexion der eigenen Berufsrolle und Haltung
Modul 3: Wie interdisziplinäre Kooperation gelingt
- Ebenen und Formen von Kooperation: fallübergreifende und fallbezogene Kooperation, Mitteilungswege, gemeinsame Standards usw.
- Bedingungen für gute Netzwerkarbeit und gelingende Kooperation
- Schweigepflicht und Datenschutz: Wer darf, muss wann mit wem worüber sprechen
Modul 4: Das Kind, die anderen und ich
- Beispiele aus der Praxis: Umgang mit unterschiedlichen Perspektiven
- Zugang zu und Beteiligung von Kindern und ihren Familien
- Kommunikation und Strategien im Umgang mit Uneinigkeit
Zielgruppe:
- Fachkräfte der unterschiedlichen am Kinderschutz Beteiligten (öffentliche und freie Jugendhilfe, Eingliederungshilfe, Schule, Gesundheitshilfe, Justiz, Polizei, Verwaltungsbehörden) in Nordrhein-Westfalen
- Akteur_innen der (neuen) Netzwerke Kinderschutz, die ein gemeinsames Verständnis der interdisziplinären Zusammenarbeit in ihrem Netzwerk entwickeln wollen
Nach der schriftlichen Anmeldung beim Diözesan-Caritasverband stellen wir zur Terminabsprache Kontakt zu der Dozentin her.
Termine und Orte in Absprache mit der Dozentin.
Ruth Habeland
Diplom-Sozialpädagogin, Systemische Familientherapeutin (DGSF), § 8a Kinderschutzfachkraft, Systemischer Traumatherapeut (ifs), Supervisor (DGSv)